1.) Es waren die ersten schönen Tage im Jahr. Waldi setzte seinen Hut auf und ging ein bißchen spazieren.
2.) Waldi wollte mal so richtig entspannen. Er ging an den Strand, blickte in die Ferne und atmete tief durch. „Mensch, ist das ein schöner, ruhiger Tag. Endlich mal kein Stress und endlich schönes Wetter. Waldi ging es ohne Herrchen und Frauchen, die ihn dauerernd streichelten und sagten „ganz fein machst Du das“ nach langer Zeit mal wieder so richtig gut.
3.) Doch plötrzlich füllte sich der Strand. Aus allen Ecken und Winkeln kamen die Jays, die frechen kleinen Vögel, die Waldi immer schon geärgert hatten, wenn er mal Ruhe brauchte.
4.) Waldi, der immer lieb und brav war, konnte es nicht fassen: Da hatte er mal einen freien Tag, entspannte sich ganz gut – und dann kamen diese frechen Jays, kreischten rum und lachten ihn aus. Normalerweise war Waldi lammfromm, doch dieses Mal wurde er ärgerlich und schrie ganz laut: „Ruhe!“
5.) Die Jays waren verblüfft. Noch nie hatten sie von Waldi ein lautes Wort gehört. Jetzt erst wurde ihnen klar, wie böse sie zu ihm gewesen waren. Da trat der Jay-König hervor und entschuldigt sich mit dem schönsten Ei, das ein Jay überhaupt legen konnte.
6.) Waldi nahm die Entschuldigung gerührt an. Sie feierten, weil es ein so schöner Tag war, gemeinsam ein Fest. Alle tanzten und lachten und die Jays versprachen, nie wieder frech zu Waldi zu sein.
7.) Es wurde an diesem Abend sehr spät, weil alle so lustig und ausgelassen waren und niemand an die Zeit dachte. Am nächsten Morgen stand Waldi sehr spät auf. Auf seiner Hundehütte schlief „Bernie“, der Kolibri, der auch mitgefeiert hatte. Er war heiser, weil er am wildesten getanzt und am lautesten das „Jay-Jay“-Lied gesungen hatte. Beide waren noch sehr müde, aber freuten sich doch.
8.) Waldi war ganz schön froh, dass er an diesem Tag an den Strand gegangen war. Es war gar nicht schlimm, dass die Jays ihn erst geärgert hatten. Er hatte sich mit ihnen vertragen und so neue Freunde gefunden.
Nun endlich konnte Waldi zur Ruhe kommen. Er setzte sich auf einen Stein und dachte an alles Schöne, das er gestern erlebt hatte. Er merkte, dass er erst jetzt wirklich entspannt war. Mit dem Jay-Lied im Kopf blickte er zufrieden auf das weite Meer, schloß die Augen und summte.
9 Kommentare
Kommentieren →Sehr schöner Comic. Toll gezeichnet. Hoher Nettigkeitsfaktor.
Als Fortsetzung würde ich gerne sehen, wie aus so einem kleinen Vogel ein so großes Ei kommt.
Gute Frage. Es Könnte ein Gemeinschaftsei aller Jays sein, das einmal im Jahr zu Ostern ausgebrütet wird. Oder es gibt eine riesige O-Jay-Königin, die diese Eier liefert.
…so schön deine illus nicht nur mehr durchs büro fliegen zu sehen… ♥♥♥…obwohl das war auch immer schön
…eigentlich fliegen überall, wo ich lebe und arbeite, Zeichnungen von mir herum – auch heute noch. Gut beobachtet 🙂
…und mit dem ei ist doch klar: das hat der osterhase in CMYK aus sich rausgepresst… der hatte vor jahren auch mal stress mit den jays, doch sie wurden auch freunde, weil sie die liebe zu dekorativen fabergé-eiern teilten…
Wow, jetzt ham wir's!
Das sind ein paar gute Ansätze, die auf jeden Fall eine Fortsetzung nahelegen. Mal sehn… 😉
Es MUSS eine Fortsetzung geben! Zu viele Fragen bleiben offen:
Was für eine Art Hund ist Waldi? (Ein Langbeinhund, ein Schneckenhund, ein Schweinsnasenhund?)
Hat Waldi auch Menschenfreunde? (oder nerven die ihn nur?)
Hat Waldi auch Hundefreunde? (vielleicht einen dreibeinigen Pudel, einen silver Retriever?)
Fragen über Fragen! Wir warten auf genauso schön gezeichnete Antworten.
Wichtige, schicksalsentscheidende Fragen…